Wabi-Sabi - japanisch Wohnen

Letzte Woche haben wir euch den neuen Wohntrend "Japandi" vorgestellt. Diese Woche geht es um Wabi-Sabi... nicht Wasabi! Aber auch hier geht es um Japan. 

Ursprung
Wabi-Sabi hat seinen Ursprung im Zen-Buddhismus. Das Wort "Wabi" bedeutet sich elend, einsam und verloren zu fühlen. Es wandelte sich zur Freude an der Herbheit der "Einsamen-Stille". Erst in der Verbindungen mit dem Wort "Sabi", was so viel bedeutet wie alt sein, Partina zeigen, über Reife verfügen, entstand die eigentlich nicht übersetzbare Begriffseinheit, die den Massstab der japanischen Kunstbewertung bildet. 
So tönt der Begriff nicht gerade nach etwas erstrebenswertes für die eigenen 4 Wänden. 
Im Wandel der Zeit hat die Bezeichnung "Wabi-Sabi" eine positivere, fast schon poetische Bedeutung bekommen. Mittlerweile bezeichnet es die Art und Weise, die Schönheit von einfachen Dingen zu erkennen, sich mit Ihnen zu begnügen, sie wertzuschätzen und zu geniessen. Das ist eine Sichtweise, die im Zen-Buddhismus verankert ist und zum Beispiel auch in der japanischen Teezeremonie zum Ausdruck kommt. 

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Umsetzung im Wohnen

Bei Wabi-Sabi geht es darum authentisch zu sein. Der Wohntrend besinnt uns zurück auf das Wesentliche. Man soll genissen, was man hat, das Schöne im Unperfekten sehen und ankommen - im eigenen Zuhause und bei sich selbst. 

Der Trend geht weg vom Perfektionismus in allen Bereichen des Lebens.

Beim Einrichten bedeutet das, sich frei zu machen von allem Ballast und sich auf das Möbelstück zu beschränken, die eine Funktion erfüllen. In unseren westlichen Ansichten geht es bei Design hauptsächlich um Makellosigkeit und Symmetrie. Wabi-Sabi zeigt, dass die Asymmetrie und Natürlichkeit sind, die die eigenen vier Wände zu einem Zuhause machen. 
Die organischen Formen und die scheinbar wertfreien, bescheidenen Dinge, die für Harmonie und Wohlfühlcharakter sorgen. 


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Du möchtest Wabi-Sabi wohnen? Dann brauchst du erstmal gar nicht viel... im Gegenteil: Beschränke dich auf das Wesentliche und befreie dich von all den Dingen, die du nicht wirklich brauchst. 
Probiere es aus und sei mutig - die optische Leere wirkt sehr befreiend! 
Nun befolge ein paar suuuuper einfache Grundsätze:

sanfte Farben:
Wabi-Sabi ist nicht karg oder einnötig, er hält sich zurück, strahlt aber dennoch Wärme und Geborgenheit aus. Die Farbauswahl spielt eine zentrale Rolle: Naturweiss, Cremefarben, zartes Grau, gedeckte Erdtöne, blasses Blau und Rosé wechseln sich ab und strahlen Ruhe und Harmonie aus. 

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natürliche Materialen
Ein absolutes Must-Have für den authentischen Wabi-Sabi-Look sind Produkte, deren Schönheit in ihrer Eigenart liegt. 
Mundgeblasene Gläser, Designs aus Holz, gegerbtes Leder oder Marmor. Es sind die vermeintlichen Macken und Gebrauchsspuren, die die Produkte aussdruckstark machen. Steingut, Keramik, Leinen und Beton sorgen ebenfalls für Natürlichkeit, raue Oberflächen mit Struktur dominieren den japnischen Stil!
 
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Organische Formen: Harmonisch und wohnlich wird es mit organischen Formen. Designs im Wabi-Sabi-Look halten sich an keine Regeln, millimetergenaue Linien oder Symmetrie. Asymmetrisch und rund wirken die Produkte viel natürlicher und schön unperfekt. Bei Wohntextilien gilt: Decken und Kissen müssen nicht akkurat drapiert werden. 


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